Samstag, 25. Mai 2013 – Von Castries nach Montferrier-sur-Lez (15 km)
Gestern hatten wir einem Ruhetag eingelegt. Das lohnt sich in Montpellier allemal, denn diese Metropole im südlichen Frankreich hat viel zu bieten. Daher haben wir uns hier für 6 Übernachtungen „eingenistet“. Erst nächste Woche Mittwoch verlassen wir das Hotel.
So fahren wir heute ohne großes Gepäck zunächst mit der Tram und anschließend mit dem Bus nach Castries, dem Endpunkt der letzten Etappe. Dort nehmen wir noch ein etwas verspätetes Frühstück zu uns, bevor die Wanderung gegen 10h30 beginnt.
Bei angenehmen Wanderwetter mit Wind, Sonne und Wolken geht es heute fast die ganze Strecke durch die Garrigue. Keine Ortschaft durchqueren wir zwischendurch. Wir sind größtenteils unter uns. Nur wenige Tageswanderer, Jogger oder auch Radfahrer begegnen wir in der fast unbewohnten leicht hügeligen Landschaft, in der wir gelegentlich einzelne mehr oder weniger unbewohnte kleinere Anwesen entdecken.
Es bieten sich auf Höhen bis zu 130 m schöne Weitsichten. Auch der Blick auf „unseren“ Pic Saint-Loup fehlt heute nicht; dieses Mal sehen wir ihn mehrmals fast genau im Norden von Montpellier.
Gegen 15h30 kommen wir in Montferrier-sur-Lez an. Schon von weitem haben wir den auf einem Hügel thronenden kleinen mittelalterlichen Ort gesehen. Kurz bevor wir oben ankommen finden wir einen Wegweiser zur Schlossterrasse. Doch der Zugang zum Château ist versperrt. Eine Besichtigung ist heute nicht möglich, da eine Hochzeitsgesellschaft tagt. Die letzten Gäste der kirchlichen Trauung kommen aus der Église Saint-Étienne, einer romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Noch heute ist über dem Eingangsportal die im Zuge der französischen Revolution aufgemalte Parole „Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit“ gut erhalten sichtbar. Aber so etwas findet man meistens an säkular-öffentlichen Gebäuden, an einem Gotteshaus dagegen heute wohl eher selten. Denn von den Idealen der Aufklärung favorisiert die katholische Kirche bekanntermaßen allenfalls die „Brüderlichkeit“.
Auf einem kleinen Terrassenplatz neben dem Schloss machen wir eine Kaffeepause und genießen Richtung Süden die schöne Aussicht ins bewaldete Tal . Mit dem Bus fahren wir kurz vor 17 Uhr zur nächsten Tram-Station und von dort wieder zurück in die Innenstadt von Montpellier.
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Tour 9 - Etappe 5 |
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