Mittwoch, 18. Mai 2011 – Von St-Donat-sur-l‘Herbasse nach Romans-sur-Isère (14 km)
Es ist 5 Uhr morgens - die Sonne erhebt sich langsam in einem himmlischen Feuerzauber. Der Tag bricht an und um 8 Uhr wartet drinnen das Frühstück auf uns - für draußen ist es allzu frisch und der Pool ist auch noch geschlossen.
Kurz nach halb neun Uhr ist der Abmarsch. Heute laufen wir die siebte und kürzeste Etappe in diesem Jahr. Es geht von unserer Unterkunft zunächst den Berg herunter und dann quer durch den Ort, vorbei an plätschernde Brunnen und sich putzende Katzen.
Wir verlassen St-Donat und überqueren die Herbasse, dann streifen wir mächtige Felsformationen. Heute müssen wir Richtung Süd-Ost. Höhenmäßig gibt es kaum Probleme: Von etwa 200 m in St-Donat auf 280 m bei Clairbois und dann runter auf 140 m in Romans.
Unterwegs sehen wir wieder „Balme“ - das ist der regionale Ausdruck für Felsgrotten. Oben angekommen gibt es einen schönen Weitblick auf das französische "Voralpenland" - das Vercors-Gebirge, knapp 38 km Luftlinie entfernt. Um 11:18 h beginn der Abstieg in das Tal der Isère - unser Tagesziel ist schon zu sehen.
Es ist sonnig mit einigen Wolken und wenig Wind. Als wir im Tal nordwestlich von Romans-sur-Isère ankommen, sehen wir statt einsamer Feldwege eine neue Umgehungsstraße, die auf der Karte noch nicht eingezeichnet ist. Es hilft nichts, da müssen wir durch bzw. drüber.
Noch vor 13 Uhr erreichen wir das Zentrum von Romans. In der für diese Region relativ großen Stadt mit über 33.000 Einwohnern gibt es reichlich Gelegenheit zu einer Pause mit Erfrischung. Wir setzen uns auf dem zentralen Place Jean Jaurès in ein nettes Bistro und haben anschließend noch viel Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung. Denn unser heutiges Chambre d‘Hôtes öffnet wieder erst um 17 Uhr seine Pforten.
Der Name Romans-sur-Isère deutet auf den römischen Ursprung der Stadt und heißt soviel wie „Die Römer an der Isère“. Südlich der Stadt fließt die Isère, die von Roman westwärts nach etwa 20 km in die Rhône mündet. Überschreitet man hier die Brücken auf das andere Ufer, kommt man in den kleinen Vorort Bourg-de-Péage, was soviel wie Maut-Burg heißt.
Interessanterweise lautet die Bezeichnung des für Romans-sur-Isère zuständigen Départements Drôme und nicht Isère. Das liegt daran, dass bei den französischen Départements, die sich nach Flussnamen richten, es nicht auf die Mündung sondern auf die Quellen des Flusses ankommt bzw. wenn ein Département nach zwei Flüssen benannt ist auf den Ort des Zusammentreffens dieser Flüsse.
Und im Département Drôme mit der Hauptstadt Valence entspringt eben die Drôme und nicht die Isère, während sich deren Quellen unweit des Mont Blanc befinden - im Département Isère mit der Hauptstadt Grenoble. Am letzten Sonntag waren wir noch in Vienne - also im Département Isère. Aber jetzt, erst im Département Drôme bekommen wir die Isère zu sehen. Die Dróme dagegen werden wir erstmals in zwei Tagen in Crest begrüßen können.
Das Wahrzeichen von Romans ist wohl die mächtige Kirche des Collégiale Saint-Barnard (13.-15. Jhdt.). Wir steigen auf den ehemaligen Schlossberg und können von hier aus - wie schon gestern Abend - im Osten die von der untergehenden Sonne angestrahlten Kalkberge bestaunen.
Unser Chambre d'Hôtes liegt am Rande der Innenstadt. Neben dem Haupthaus gibt es für die Gäste ein kleines Gartenhäuschen mit Terrasse. Zu Abend essen wir heute in einem der zahlreichen Restaurants der Stadt.
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Tour 7 - Etappe 7 |
Zu den Notizen der Etappen: |