Donnerstag, 3. Juni 2010 – Von Belleville nach Villefranche-sur-Saône (18 km)
So wie der Tag gestern endete, beginnt er. Bei wolkenlosem Himmel starten wir. Doch der Wind macht das Laufen erträglich. Und es sind heute weniger als 20 km.
Wir gehen unseren Weg für kurze Zeit parallel zur „Autoroute de Soleil“, die über Lyon nach Marseille führt. Doch der Lärm hält sich in Grenzen, da ein teilweise bewaldeter Grünstreifen die Geräuschkulisse dämmt.
Vorbei an einem ehemaligen Baggersee und an Gemüsefeldern geht es zunächst Richtung Saint-Georges-de-Reneins. Nach 7 Kilometer kommen wir dort an und finden ein quicklebendiges Städtchen vor. An der Hauptstraße gegenüber der Kirche lädt uns vor einer Bar ein runder Tisch mit „Paulaner“-Werbeoberfläche zur Rast ein. Wir begnügen uns mit einem „Petit café“ und einer „Carafe d‘eau“.
Weiter geht‘s am wohl vor kurzem schmuck restaurierten kleinen Bahnhof vorbei und dann Richtung Westen. Über Nuits biegen wir schon bald nach Süden ab und gelangen in den Wald „Bois Baron“ mit seinem Château de Laye, welches wir mit seinem riesigen Park jedoch nur von Weitem sehen können.
Gegen 13 Uhr erreichen wir wieder einen etwas größeren Ort: Arnas, hübsch herausgeputzt mit vielen neu errichteten bzw. gut restaurierten älteren Gebäuden im mediterranen Stil. Überhaupt: Unterwegs begegnen wir immer wieder Neubaugebiete in freier Landschaft mit stilvollen kleinen und größeren Villen, die einem Vorfreude machen auf das Midi, das südliche Frankreich, besonders wenn das Ganze - wie heute - von der Sonne gekrönt wird.
An den Anwesen von „la Grange Perret“ vorbei, sind wir nach etwa einer Stunde in Ouilly, einem Vorort von Villefranche-sur-Saône. Hier gibt es ein medizinisches Zentrum mit verschiedenen Kliniken und Sanatorien sowie einem kleinen Park mit altem Baumbestand. Unter einer wohl schon hundert Jahre alten Zeder lassen wir uns auf einer Bank nieder. Von hier bis ins Stadtzentrum sind es nur noch 2 bis 3 Kilometer. Gegen 16 Uhr sind wir im Hotel.
Wir besichtigen die architektonisch und kunst- historisch interessante Stadt mit ansehnlichem Häusern in der Nähe der von Norden nach Süden die Stadt durchquerenden Hauptstraße „Rue Nationale“. Fast alle Stilepochen sind vertreten - von der Gotik über die Renaissance und dem Barock bis in die Neuzeit.
Viele Gebäude haben Galerien im italienischen Loggia-Stil oder schwungvoll gedrehte und mit glaslosen Fenstern versehene Wendeltreppen- türme aus dem 15./16. Jahrhundert. Wie in Paris gibt es mitten in der Stadt ein Quartier Marais, ein ehemaliges Sumpfgebiet mit der Kirche „Notre Dame des Marais“ (romanischer Glocken- turm aus dem 13. und Fassade aus dem 16. Jahrhundert).
Unser Abendessen nehmen wir im Innenhof eines Restaurants zu uns, welches in einem Gebäude aus der Renaissancezeit beherbergt ist. Der Appetit wird angeregt durch diverse Zitate zum Thema, gedruckt auf die Papierserviette.
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Tour 6 - Etappe 8 |
Zu den Notizen der Etappen: |