Samstag, 13. Juni 2009 – Von Dijon nach Nuits-Saint-Georges (24 km)
Die zwei zusätzlichen Tage in Dijon haben sich gelohnt. Die alte ehemalige Herzogstadt ist wahrhaft eine Hauptstadt, nicht nur des Burgund, auch des Weines, der Kunst, der Geschichte. Sie ist - so scheint es zumindest - von den Kriegen kaum zerstört worden. Und manchmal meint man, wenn man sich die Gebäude ansieht, die Zeit sei stehengeblieben. Dennoch ist Dijon eine moderne Stadt mit viel Leben, jungen Menschen und südländischem Flair. Natürlich bietet sie auch kulturell eine Menge, gerade im Sommer.
Für ein paar Stunden Aufenthalt ist Dijon einfach zu schaden. Besonders abends sollte man den Bummel durch die Gassen genießen, verbunden mit einem - gar nicht teuren - leckeren dreigängigen Menü (wir mussten nicht mehr als etwa 16 Euro zahlen), wobei natürlich der berühmte Burgunderwein nicht fehlen darf (der hier bedeutend günstiger ist als bei uns).
So trennen wir uns heute schweren Herzens und wiederum bei strahlendem Sonnenschein von Dijon. Es ist schon 10 Uhr, als wir beginnen zu laufen, fast schon zu spät bei dieser Hitze. Denn es war nicht so einfach aus der Stadt zu kommen. Die Busfahrer mussten ausgerechnet heute am Samstag streiken. So warteten wir geduldig, bis sich doch noch ein Bus sehen ließ und uns mitnahm. Wir steigen an unserem letzten Etappenende nördlich von Chênove aus. Von dort finden wir schnell den Wanderweg „GR de Pay des Grands Cru“, dem wir heute im Großen und Ganzen folgen.
Der Weg geht durch die Weinberge der Côte d‘Or - der Goldküste. Ein Weinbaugebiet, das sich ab Dijon etwa 60 Kilometer Richtung Süden lieblich an den West-Ost-Berghängen schmiegt, der Morgen- und Mittags-Sonne und damit der Reife entgegen. Unterwegs gab es nur selten schattige Plätzchen. In den Weinbergen findet man eben meistens nur Weinstöcke und keine Bäume. Gut, dass wir uns ordentlich mit Sonnencreme geschützt haben.
Trotzdem können wir uns heute über mangelnde Abwechslung nicht beklagen. Jakobspilger oder Wanderer sehen wir zwar nicht, obwohl Pilger– und Wanderzeichen durchgängig den Weg weisen. Doch viele kleine Weindörfer durchqueren wir: Marsannay-la-Côte, Cochey, Fixey, Fixin, Brochon, Gevrey-Chambertin, Morey-Saint-Denis, Chambolle-Musigny, Vougeot und schließlich Vosne-Romanée. Alles Orte, in denen ein mehr oder weniger berühmter Wein produziert wird.
So brauchen wir nicht lange suchen und können hier und da auch mal einkehren (natürlich trinken wir nur Wasser, allenfalls mal ein kühles Blondes). In Fixin entdecken wir das nette und liebevoll eingerichtete, aber gar nicht teure Restaurant „Au Clos Napoleon“. Auf der Außenterasse mit Blick in die Weinberge lassen wir uns für eine kleine Pause nieder.
Der Grand Randonnée macht ab hier einen kleinen Schlenker westwärts in die Wälder, was eine Steigung von 300 bis zu 450 m bedeutet. Wir machen den „Umweg“ nur teilweise mit und gehen dafür durch das kleine Örtchen Brochon. In Gevrey-Chambertin sind wir wieder auf dem GR.
Gegen 17 Uhr treffen wir in Nuits-Saint-Georges ein und lassen uns im Ibis-Hotel am südlichen Stadtrand nieder. Der Ort ist nicht groß, aber dafür berühmt, vor allem wegen seiner Weine. Aber auch das Stadtbild ist nicht zu verachten. Viele historische Häuser und Kirchen laden zum Bummeln und Besichtigen ein.
Wir können heute Abend mitten auf dem zentralen Platz wieder mal ein preiswertes Abendmenü einnehmen. Die meisten Touristen sind schon wieder fort. So klingt der Tag bei fast sternenklarem Himmel ruhig aus. |
Tour 5 - Etappe 6 |
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