Dienstag, 9. Juni 2009 – Von Marcilly-sur-Tille nach Messigny-et-Vantoux (20 km)
Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, heute einmal zu „schummeln“, d.h. mit dem Zug bis Dijon zu fahren. Denn in der vergangenen Nacht bin ich mehrmals durch starken Regen wachgeworden. Doch als wir heute Morgen aus dem Fenster schauen, gab es Sonne, Wolken und keinen Regen.
So ziehen wir denn nach dem etwas kargen Frühstück frohgemutes südwärts über eine kleine Landstraße Richtung Gemeaux. Nach etwa 1 1/2 Stunden sind wir dort und machen unsere erste Pause. Ein nettes Dörfchen. Man merkt die Nähe zu Dijon. Hübsch herausgeputzt mit vielen Blumen. Und auch einen Skulpturengarten haben wir entdeckt.
Übrigens ist der Jakobsweg hier nicht mehr gekennzeichnet. Es gibt wohl einen direkten Weg nach Dijon, der in einer Tagesetappe zu schaffen ist. Der führt jedoch durchs nördliche Industriegebiet. Wir entschließen uns, den Weg über Messigny zu nehmen von dort in die nordwestlichen Vororte von Dijon zu gelangen.
Hinter Gemeaux gehen wir also Richtung Süd-West parallel zur Bahntrasse und zur N74 über Feld– und Wiesenwege. Nach einer Stunde unterqueren wir die Bahntrasse und gelangen auf einen Parkplatz mit schattigem Baumbestand, der zur N 74 gehört. Hier machen wir unsere Mittagspause.
Weiter geht’s westwärts durch Marsannay-le-Bois und Savigny-le-Sec, bis wir dann gegen 15 Uhr in Messigny-et-Vantoux ankonmmen. Wir haben nicht reserviert und suchen nun die im Pilgerführer aufgeführten Chambre d‘Hôtes. Direkt am Ortseingang von Messigny entdecken wir ein nettes altes Häuschen mit dem Schild „Au Jardin - Chambres“. Wir schellen, aber niemand öffnet. Dann gehen wir weiter die Hauptstraße hinunter. Wir setzen uns auf die Terrasse einer Bar und löschen erst mal den Durst. Da setzt - wieder mal Glück gehabt - ein kurzer aber heftiger Platzregen ein und wir verziehen uns ins Innere. Anschließend schauen wir nach den übrigen Gästezimmern. Doch die sind bereits alle belegt.
Also wieder zurück zu unserem „Gartenzimmer“. Wir klingeln erneut vergebens. Dann versuchen wir es mal mit Telefonieren. Das klappt, es meldet sich eine Madame. Sie öffnet auch schon bald die Tür. Sie hatte uns nicht schellen gehört, da sie sich in ihrem Garten gesonnt hatte.
Als wir in das Haus traten und unsere Wirtin uns das Zimmer im Dachgeschoss zeigte, waren wir positiv überrascht. Ein großes mit alten Möbeln stilvoll eingerichtetes Studio, mit sichtbaren Balken, Himmelbett und einen Blick in den zwar kleinen, aber schön angelegten Garten. Viele Bücher zum Lesen liegen bereit, besonders über Asien gepaart mit Buddha-Figuren und anderen fernöstlichen Accessoires. Das Haus selbst war ein ehemaliges Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, welches von Madame und Familie vor 30 Jahren gekauft und restauriert bzw. umgebaut wurde.
Das einzige Restaurant im Ort hat ausgerechnet heute Abend geschlossen. Madame kann leider nicht für uns kochen, da sie noch einen Termin hat. Doch sie stellt uns das Ess- zimmer zur Verfügung. Außerdem hat sie leckeres Baguette für uns und auch noch eine Flasche exzellenten Wein aus - na woher wohl - dem Burgund. So kaufen wir noch schnell Käse und Wurst und der Abend ist gerettet.
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Tour 5 - Etappe 4 |
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