Samstag, 17. Mai 2008 – Von Bourg-Ste-Marie nach Clefmont (17 km)
Unser übernächstes Tagesziel, welches jetzt wieder am „offiziellen“ Jakobsweg liegt, wäre Montigny-le-Roi. Bis dahin sind es von Bourg-Ste-Marie ca. 30 km. Wir machen zwei Etappen daraus und können es heute also wieder gemächlich angehen lassen. Und es lohnt sich erneut.
Es ist Samstag. Gegen halb 10 Uhr sind wir „en marche“. Es geht zunächst hinunter über einen Feld- und Wiesenweg durch das Schwalbental (Les hirondelles). Hier entdecken wir außergewöhnlich viele Maikäfer, die sich am Rand unseres Weges im Gebüsch aufhalten. Ich wüsste nicht, wann ich zuletzt einen Maikäfer in der heimatlichen Umgebung gesehen hätte. Hier scheinen sie noch reichlich vorhanden. Kein Wunder, bei der urwüchsigen und wohl noch nicht allzu sehr chemisch belasteten Landschaft. Und immer wieder sehen wir Rinder, meist Jungtiere, in allen Farben von ganz schwarz über dunkelbraun und schwarz-weiß bis weiß (Charolais).
Nach gut einer Stunde befinden wir uns wieder auf einem D-Sträßchen, wo uns lediglich 2 Jogger mit Hund entgegen kommen. Vorbei an Hâcourt machen wir am Ortseingang von Huilliécourt eine kleine Trinkpause.
In der Ferne sieht man schon unser heutiges Etappenziel. Der Name deutet ja auch schon darauf hin: Clefmont, also „Schlüsselberg“ liegt auf einem Berg.
Dann streifen wir westlich Levécourt. Südöstlich vor Audeloncourt finden wir wieder einen kleinen „Umweg“ durchs Grün. Über Feld-, Wiesen und Waldwege umgehen wir den letzten Ort vor unserem Ziel und werden reichlich belohnt. Im Blick immer wieder Clefmont mit seiner Schlossruine und Kirche.
Wir kommen gegen 15 Uhr in diesem kleinen Örtchen an. Es liegt in über 400 Höhe idyllisch am Rande eines Hochplateaus gelegen. Die Häuser hier haben wohl schon etliche Jahre „auf dem Buckel“. Viele davon sind liebevoll restauriert. Von unserem Chambre d’Hôtes haben wir einen schönen Blick ins Tal Richtung Süden mit 180-Grad-Rundumsicht.
Während des obligatorischen Enddeckungsrundganges verschwindet plötzlich die Sonne und dunkle Wolken kommen näher. Es fängt an zu regnen. Schnell holen wir den Schirm heraus und verschwinden in unserem Chambre. Aber der Regen lässt bald wieder nach.
Spätnachmittags scheint wieder die Sonne und wir setzen den Spaziergang fort. Zunächst gehen wir zur Schlossruine und dann zum Kirchlatz mit Friedhof. Her hat man einen herrlichen Blick ins Tal. Die Kirche ist sogar geöffnet. Dann laufen wir noch etwas außerhalb des Ortes auf dem Hochplateau in Richtung Nordwest und begleiten die Sonne ein Stückchen auf ihrem Weg in die Versenkung.
Im Dorf gibt es eine „Brasserie“, die aber leider keine Speisen anbietet. Nur Getränke und einige Lebensmittel können wir erhalten. Das nächste Restaurant ist 10 km weit. Das möchten wir uns dann doch nicht antun. So bestellen wir auf der Terrasse der Brasserie Getränke und das „Diner“ bestreiten wir mit den Resten unserer letzten Einkäufe. Es ist ruhig hier: Kein Verkehrslärm stört. Nur wenige Menschen sind unterwegs. In der kleinen Kneipe sitzen einige Einheimische, die Bedienung ist freundlich und wir beschließen den Abend hier mit einem Gläschen Landwein. |
Tour 4 - Etappe 6 |
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